Ein Spielbericht aus der Perspektive einer 4. Mannschaft.
Mit welchen Erwartungen fährt man nach Leipzig zum ersten Ligaspieltag, wenn man Mannschaftskapitän der 4. Mannschaft ist und noch nie in seinem Leben ein Turnier gespielt hat? So genau weiß ich das auch nicht mehr. Ich erinnere mich an Düstere Vorahnungen und eine Menge Namen und Aufstellungen die mir durch den Kopf wuselten. Was die düsteren Vorahnungen anbelangte, ging es vor allem darum sich nicht zu blamieren und alle Spiele haushoch zu verlieren. Und die Namen? Naja, irgendwie wußte ich nach all den Verwirrungen in der Woche zuvor noch nichteinmal, wer jetzt wirklich kommen würde…
In Leipzig dann das Bangen: kommen alle, die zugesagt haben? Und tatsächlich: pünktlich mit einer halben Stunde Verspätung kamen dann auch Ines, Wilhelm und Ingolf und komplettierten unsere bis dahin unvollständige Mannschaft um Peter, Jennifer, Sabine, Rainer und mich
Und dann kam es doch recht fix das erste Spiel. Und gleich gegen den großen Bruder: Dresden III :-). Spionin Ines konnte Berichten, dass die Dritte davor warnte, uns zu leicht zu nehmen. Das diese Warnung auch noch berichtigt war, konnten wir da kaum hoffen.
Bei allen Fußballweltmeisterschaften wird der ersten Partie eine fast mystische Bedeutung zugeschrieben. Ok, wir spielen Boule, im PVT, in der 2. Liga. Trotzdem! Mein persönliches Ziel: Funny verhindern, mitspielen. Das ging gleich daneben. Es wurde eine Funny. Aber hallo: wir bekamen sie nicht, sondern haben sie verteilt!!! Was für ein Auftakt! Gibts das? Letztendlich haben wir gegen Dresden III mit 2:3 verloren, aber wir haben gut dagegen gehalten und waren dementsprechend motiviert.
Auch der zweite Gegner war mit Halle II ein schwerer Brocken. Nach den Tripletten stand es aber wiederum 1:1. Und mittlerweile war es richtig heiß geworden, und wie die anderen stand ich krebsrot auf der heißen Bahn und versuchte mich mit Ines im Doublette-Mixte. Beim Stand von 5:6 kassieren wir fünf punkte und liegen 5:11 hinten. Dämlich verlegt. Jetzt heißt es kämpfen, zurückkommen und auch hier ließen sich leicht Vergleiche mit der Fußballwelt finden: durch Kampf zurück ins Spiel finden… Und tatsächlich: gleich in der nächsten Aufnahme machen wir fünf Punkte. Neuer Stand 10:11. Nach der nächten Aufnahme: 10:12. Und jetzt schlugen Sonne und Nerven richtig zu. Glücklicherweise bei unseren Gegnern: zweimal verschossen, nicht gut verteidigt und wir können drei Punkte machen. Noch 13:12 gewonnen. Leider können sich beide anderen Doubletten nicht durchsetzen und so heißt es mal wieder 2:3. Aber wiederum ein sehr gutes Ergebnis.
Unser nächster Gegner: Nordhausen. Auch die sehr stark einzuschätzen. Wir setzen wieder auf unsere erfolgreiches Triplette-Mixte mit Jennifer, Ingolf und mir. Aber jetzt ist Schluß mit Lustig. Die Kugeln fliegen uns nur so um die Ohren. Jeder Schuß des Gegners ein Carot, gelegte Kugeln immer bis auf wenige Zentimeter an die Sau. Folgerichtig gehts schnell: 0:5, 0:10. Dann wenigstens eine Aufnahme für uns zum 4:10. Doch das wars dann auch schon. Während andere über zwei Stunden an einem Spiel kämpfen ist dieses nach weniger als 15 Minuten 4:13 verloren.
Jetzt müssen die anderen Einspringen. Und tatsächlich mit einer starken Leistung erkämpft unser anderes Triplette ein 13:9 – und somit steht es auch hier nach den Tripletten 1:1 – die Fortsetzung mit den Doubletten wurde wegen der fortgeschrittenen Zeit auf den August verschoben.
Alles in allem ein sehr guter Tag. Unsere Mannschaft hatte viel Spaß, wir haben für unsere Verhältnisse sehr stark gespielt und immerhin 5 von 12 Spielen gewinnen können. Für eine vierte Mannschaft doch recht beachtlich, oder?
Ich hab nicht spioniert! Das war jemand anderes! Ich nicht!
Ansonsten ein toller Liga-Tag! Wir waren wacker, voller Teamgeist und es hat sehr viel Spaß gemacht.
Ich gebs zu, ich wars. Aber der Oliver stand auch so schön neben mir und unterhielt sich so unschuldig … 🙂