[singlepic id=68 w=320 h=240 float=left]Über offene Fenster, Saubären und geschenkte Weinflaschen
Zum hoffentlich endlich dem Ende entgegengehenden Winter hatten sich 20 Doublettes in den Dresdner Gefilden zum Winterturnier eingefunden. Neben den fast schon zum Standard gehörenden Gäste aus Roudnice sowie Wroclaw hatten sich Mannschaften aus Chemnitz, Görlitz, Jena, Kahla sowie Leipzig angemeldet. Hinzu kamen 10 Mannschaften aus DD bzw. B(DD).
Als Spielmodus kam wieder das Maastrichter System zum Einsatz, wobei es bereits in den Vorrunden erstaunliche/überraschende Ereignisse und Ergebnisse gab. Offensichtlich waren Ruth und Ingo noch gedanklich auf der Autobahn. Anders ist es wohl nicht zu erklären, dass sie in der ersten Runde beim Stand vom 9:12 gegen Richard und Albert und dem Liegen der 13 nicht nachmaßen, sondern der irrigen Annahme verfielen, dass der Punkt bei ihnen liegt. Auch der klare Sieg von Geraldo und Heiko gegen Peter und Louis kann in diese Kategorie gerechnet werden. Kristin und Raimund hatten mit schwerer Gegenwehr vom frisch zusammengestellten Team Grzegorz/Peter Ullrich zu kämpfen und konnten sich mit 13:12 durchsetzen.
In der zweiten Runde standen 4 Spieler auf einmal ratlos ohne Zielkugel da. Ingo hatte es geschafft, durch das einzige offene Fenster in der Halle, das neben einer Breite von ca. 20 cm auch erst in einer Höhe von ca. 1,20 m beginnt, per Schuß das Schweinchen in die Dresdner Weiten zu befördern. Es kommt wohl seltener vor, dass Artikel 10a des Reglements zum Einsatz kommt und auf Punkt 1 des Artikels aus gegebenen Umständen sofort verzichtet wird.
Tom und Jörg konnten eine 6:0-Führung leider nicht nutzen und verloren gegen Alicja und Marek noch mit 10:13. Ähnlich erging es auch Annette und Hanns-Werner, die sich nach harter Gegenwehr gegen Peter und Louis ebenfalls mit 10:13 geschlagen geben mußten.
Nach den Vorrundenspielen standen drei Doublettes mit weißer Weste da: Albert/Richard, Geraldo/Heiko sowie Thomas/Jens.
Thomas’ Bitte, die Aufschreibende möge doch bitte auch notieren, wen sie nicht als Gegner in der KO-Runde haben möchten, folgten keine weiteren Ausführungen, so dass unbestechlich die übliche Regelung zum Tragen kommen konnte.
Das C-Turnier sah ein quasi rein Dresdner Finale: Andreas/Adrian gegen Wally und Burkhard. Nach längerer Suche fand Andreas dann auch endlich in dieser Partie seine Schußsicherheit wieder, so dass die Dresdner Dresdner sich gegen die Berliner Dresdner mit 13:0 durchsetzen konnten.
Im B-Turnier fanden sich neben 5 Dresdner Mannschaften die beiden Wroclawer Doublettes sowie Lars und Ferdi aus Görlitz wieder, wobei sich in den Halbfinalbegegnungen Dominik und Tomasz sowie Kamil und Jacek durchsetzen konnten. Es kam also zu einem rein polnischen B-Finale, das die beiden erstgenannten deutlich für sich entscheiden konnten. Das Spiel um Platz 3 war ausgeglichener und hatte mit 13:11 ein sehr knappes Ergebnis.
Die Viertelfinals des A-Turniers sahen neben zwei schnell beendeten Spielen mit Albert und Richard sowie Monika und Tomas als Sieger zwei ausgeglichene Partien mit jeweils 13:9 als Ergebnis. Die Halbfinalpartien entwickelten sich spannend und ausgeglichen, wobei es zu einer Neuauflage des Vorrundenspiels Geraldo/Heiko gegen Peter/Louis kam. Schnell führten die Gäste aus Jena/Erfurt mit 6:0, Geraldo und Heiko konnten sich aber auf 6:6 zurückkämpfen, beim Stand von 7:7 gelang den beiden eine 4er Aufnahme. Die letzten beiden noch zum Sieg fehlenden Punkte wurden erfolgreich erspielt, so dass der erste Finalist feststand. Das zweite Halbfinale Albert/Richard gegen Monika/Tomas sah im Verlaufe des Spiels immer die Dresdner in Führung, die sich am Ende mit 13:10 durchsetzen konnen.
Auf den beiden Hauptplätzen kam es parallel zum Endspiel sowie zum Spiel um Platz 3. Nach einem anfänglich sehr ausgeglichenen Spiel zwischen Peter/Louis sowie Monika/Tomas kam es beim Stand von 6:5 für Peter und Louis zu einer mißverständlichen Situation, die bedingt durch 3 Sprachen und beidseitiges Temperament zu einer intensiveren Diskussion führte, die Basta als Schiri sehr besonnen klären konnte. Beide Mannschaften hatten Schwierigkeiten, nach dem Abschluß des Disputs wieder zurück ins Spiel zu finden. Monika und Tomas konnten nicht mehr an die gute Form der ersten 5 Spiele anknüpfen und konnten keinen weiteren Punkt mehr holen, so daß Peter und Louis als Drittplatzierte aus dem Turnier hervorgingen. Die Mannschaften trafen sich nach dem Spiel zur Versöhnung an der Bar. Nach der Siegerehrung, bei der die ersten 3 Plätze neben dem Preisgeld auch einen Rotwein zum Genießen überreicht bekamen, schenkte Louis seine Flasche den Gegnern, eine tolle Geste.
War das Finale des B-Turniers in Wroclawer Hand, so trafen im Finale des A-Turniers 2 Mannschaften aufeinander, die vermutlich jeden Stein in der Halle mit Namen kennen. Es entwickelte sich eine hochklassige Partie, das die Zuschauer immer wieder zu Applaus hinriss, und Kommentare, wie “sauber”, “super” und “erstklassig”, fielen mehrfach. Albert und Geraldo mit sehr guten Legeleistungen sowie Richard und Heiko als ebenso hochklassige Schießer schenkten sich nichts, die Führung wechselte zur Begeisterung der Zuschauer mehrfach. Präzises Legen auf 12 m an die Sau war ebenso keine Seltenheit wie das erfolgreiche Schießen auf die gleiche Distanz, sondern gehörte schon fast zum Standard. Beim Stand von 12:10 für Albert und Richard veränderte Richard mit der letzten Kugel und einem misslungenen Schuß das Bild komplett: keine eigene Kugel vor der Sau, der Gegner noch mit genug Kugeln auf der Hand, um das Spiel in dieser Aufnahme zu beenden. Dieser Vorteil konnte nicht genutzt werden, so dass es bei 12:12 zur Entscheidung kommen mußte. In der letzten Aufnahme wurde die komplette Länge der Bahn nach dem Sautreiben genutzt. Selbige kam nur wenige Zentimeter vor der Bande zur Ruhe. Das bessere Ende hatten schließlich Albert und Richard auf ihrer Seite, als Albert seine Kugel durch die gegnerischen Reihen schieben konnte und die Gegner diese Spielsituation nicht mehr zu ihren Gunsten ändern konnten. Glückwunsch an die Sieger sowie die Finalisten.
Fazit: ein gelungenes Turnier, das bestimmt nicht zum letzten Mal ausgetragen wurde.
1. Platz: Albert Wendt/Richard Wendt (DD)
2. Platz: Geraldo Adler/Heiko Plötz (DD)
3. Platz: Peter Adrian/Louis Floro (J/E)
4. Platz: Monika Pillerová/Tomáš Piller (Roudnice)